Heute schaue ich mir wieder einmal eine sehr preiswerte Überwachungskamera an. Es handelt sich dabei um ein Modell von Kölschmo-tec, welches zum Zeitpunkt des Tests ca. 49,99 € kostet. Die Kamera ist ein EInstiegsmodell und verfügt unter anderem über Nachtsicht und eine App (ifcam).
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus:
- USB-Kabel
- USB-Steckdosenadapter
- Dübel und Schrauben, Metallteil für den Resetknopf
- Kamera
- Anleitung(Deutsch)
Hier das erste Video mit dem Unboxing und ich zeige darin auch die Installation.
Die Kamera
Was bei der Kamera zunächst einmal sehr interessant ist, ist, dass wir die Kamera selbst aus der Halterung lösen können. Dann haben wir nur noch das runde, schwarze Gehäuse mit einem Durchmesser von ca. 5 Zentimetern. Das ermöglicht es uns, die Kamera irgendwo zu verstecken oder zu tarnen, falls das nötig sein sollte. Die Kamera hat vorne eine rote LED, welche leuchtet oder blinkt. Dadurch sieht man natürlich sehr gut wo sich die Kamera befindet bzw. das ist auffällig. Allerdings lässt sich das Problem ganz einfach lösen indem wir die LED abkleben. Das funktioniert zumindest bei Tag.
In der Nacht schalten sich nämlich die Infrarot-Leds ein und diese leuchten, wie alle Infrarot-Leds, rot auf. Insgesamt verfügt die Kamera über 8 Infrarot-Leds welche um das Objektiv herum angeordnet sind. Diese LEDs ermöglichen ein Bild bei Nacht. Die Kamera verfügt außerdem über eine Halterung welche wir an dem Gelenk um fast 180° bewegen können. Ich habe außerdem einmal die Bodenplatte abmontiert, was ihr hier seht. Das ist zwar unnötig, aber es ist eben möglich.
An der Seite der Kamera befindet sich ein Micro-SD-Kartenslot der Speicherkarten mit bis zu 128 GB Kapazität aufnehmen kann. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass die Karte FAT 32 formatiert ist. Auf der Rückseite gibt es noch einen Micro-USB Anschluss für den Strom und daneben ein Mikrofon. Außerdem befindet sich dort noch der Lautsprecher und ein Reset-Knopf. Der Stromanschluss der Kamera ist simpel, denn sie wird einfach mit dem beiliegenden USB-Steckdosenadapter an den Strom angeschlossen und beginnt dann zu piepen. Jetzt sind wir für die Installation bereit.
Installation
Wie die Installation verläuft zeige ich im ersten Video oben (Hauptvideo 1). Ich nutze die Installationsmethode wo ich den QR-Code auf der Rückseite der Kamera einscanne und dann meine WLAN-Daten von Hand eingebe. Es gibt jedoch noch weitere Installationsmethoden, welche in der Anleitung beschrieben werden.
- QR-Code einscannen (habe ich genutzt).
- Über die SD-Karte mit Textdatei, siehe http://www.ifipcam.com/service_support
- QR-Code generieren und vor die Kamera halten.
Die App
Ich habe ein ausführliches Video gedreht, in welchem ich die App komplett zeige.
Die Installation verlief eigentlich problemlos. An ein paar Stellen sah es so aus, als ob es ein Problem gegeben hätte aber alles hat trotzdem funktioniert. Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist, wieso die App die Rechte "Telefonanrufe tätigen und verwalten" sowie "Zugriff auf die Vitaldaten" angefragt hat. Das habe ich natürlich abgelehnt. Was soll das?
Die App im Appstore: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ifcam&hl=de
Weitere Infos
- Wenn ich versuche die IP auf manuell zu setzen schlägt das fehl.
- Registrierung mit E-Mail und Passwort nötig!
- Die E-Mail Dienste (SMTP) sind fest vorgegeben! Siehe Video 5:39
- Die Kamera kann bei Bewegeungserkennung eine E-Mail mit einem Bild versenden.
- Bewegungserkennung per Bildvergleich.
- Alarmsirene
- Bild um 180° drehen möglich
- Push aufs Handy
- Globaler Alarm an/aus Schalter
- Sirene mit recht guter Lautstärke
- Aufnahme: manuell/alarm/zeitgesteuert
- App ist wohl für mehrere Modelle geeignet, weil es Optionen gibt, welche diese Kamera nicht unterstützt.
Verarbeitung und Montage
Die Halterung und das Kameragehäuse sind aus Kunststoff wirken aber für diesen Preis gut. Im Lieferumfang sind außerdem zwei Dübel, zwei Schrauben und ein Metallteil enthalten. Das Metallteil ist dazu da, den Resetknopf zu drücken. Mit den Schrauben und Dübeln kann die Halterung an die Wand geschraubt werden.
Funktionen und Sonstiges
Die Kamera erkennt Bewegungen durch Bildvergleich. Das heißt aber auch, dass sie auf Bewegungen aller Art reagiert. Bäume im Wind, Menschen, Autos usw. Wie sensibel sie regiert, kann über die App eingestellt werden. Die Kamera selbst hat keine Weboberfläche. Achtet unbedingt darauf die Uhrzeit in der App korrekt einzustellen, sonst tauchen die Aufnahmen in der Aufnahmeliste unter der falschen Uhrzeit auf.
Die Kamera hat einen RTSP-Stream, welchen ich allerdings nicht in der Dokumentation gefunden habe. Die Adresse des RTSP-Streams lautet folgendermaßen. Die IP müsst ihr logischerweise mit der eurer Kamera ersetzen, da die nicht immer gleich ist.
rtsp://192.168.1.224:554/onvif1
Diese Adresse kann beispielsweise in den bekannten VLC Media-Player(kostenlos www.videolan.org) eingegeben werden um den Stream auf dem PC zu betrachten. Dann empfangt ihr Video und Ton.
Dieser Stream ist allerdings nicht passwortgeschützt! Das heißt, jeder der sich in eurem Netzwerk befindet kann darauf zugreifen, wenn er die Adresse kennt. In einer Privatwohnung ist das meist nicht schlimm. Bei einer Firma oder einem öffentlichen Netzwerk wäre das schlecht.
Das heißt jetzt aber nicht, dass jeder per Internet auf die Kamera zugreifen kann, denn dafür müssten im Router die entsprechenden Ports weitergeleitet werden. Ein Passwortschutz des Streams wäre jedoch besser bzw. sicherer gewesen. Was ich machen würde ist, den Internetzugriff der Kamera im Router zu blockieren. Das geht z.B. bei den Fritzboxen ganz einfach. Danach kann man sie dann im lokalen Netzwerk bzw. WLAN z.B. als Babyphone einsetzen.
Die Alarmaufnahmen der Kamera beginnen ca. 3 Sekunden nachdem man ins Bild tritt. Die Kamera hat also keinen Puffer bzw. Pre-recording. Die Kamera kann bei Alarm einen Sireneton(siehe Hauptvideo oder Appvideo) ausgeben. Der ist für diese Größe recht laut. Es ist außerdem möglich permanent auf die SD-Karte aufzuzeichnen oder eben nur bei Alarm.
Die Kamera hat ein Mikrofon und einen Lautsprecher und kann deshalb zum Gegensprechen genutzt werden. Das Gegensprechen erfolgt einmal über die App auf dem Smartphone und die Kamera selbst nimmt den Ton der Umgebung auf. Allerdings ist die Aufnahme nur im Nahbereich brauchbar. Wenn sich die Person zu weit von der Kamera entfernt, dann ist sie schlecht hörbar. Eine Testaufnahme mit der Person die vor der Kamera steht und spricht, findet ihr im Video mit den Testaufnahmen direkt am Anfang.
Testaufnahmen
Wie immer habe ich Testaufnahmen bei Tag und Nacht erstellt. Außerdem gibt es direkt am Anfang eine Testaufnahme mit dem Mikrofon der Kamera. Dieses Video findet ihr auch wieder im Testartikel oder der Videobeschreibung.
Technische Daten
Kölschmo-tec WLAN Überwachungskamera im Test - Einstiegsmodell mit App |
Preis 20 - 50 EUR |
Hersteller Kölschmo-tec |
Modellname KMTEC-001 |
Alarmfunktionen Bild per Email, Alarmton, Videoaufnahme, Video auf SD, Alarminfo per E-Mail, Push/Smartphone/App |
Auflösungen 1280 x 720 (720p) |
Bewegungserkennung Ja |
Brennweite - |
Cloud Nein |
DDNS Nein |
Einsatzort Innen |
IR Cut Filter Nein |
LAN Anschluss Nein |
Lautsprecher Ja |
Mikrofon Ja |
Mobil Zugriff Ja |
Modellname KMTEC-001 |
Nachtsicht(LED) 8 IR LEDs |
SD Karten Ja |
Sichtwinkel 90 ° |
Verschlüsselung WEP, WPA, WPA2 |
Wetterfest Nein |
WLAN Modus 802.11 b, 802.11 g, 802.11 n |
Zoom Nein |
Nachtsichtfunktion: Bis zu 10 Meter, dank 8 Infrarot LEDs
Bewegunsmelder Funktion: Push Nachricht oder Email mit Bild
Alarmfunktion: Eingebauter Sirenenalarm
2-Wege Audio: JA (Microfon und Lautsprecher)
Videoqualität: 1 MP, 720p HD (1280x720 Pixeln)
Auflösung maximal: 1280x720p
Speicher: Mirco-SD bis 128GB(FAT32)
Winkel: 90Grad (schaut euch die Testaufnahmen an)
Unterstützung WiFi Router: nur 2.4Ghz
Sicherheitsstandards: WEP/WPA/WPA2
Loop-Record. Löschen alter Aufnahmen. Nicht weiter spezifiziert.
Modell: KMTEC-001
Fazit
Die Kamera kostet zum Zeitpunkt des Tests 49,99€ und ist damit ein Einstiegsmodell der unteren Preisklasse. Die Auflösung beträgt 1280x720 und die Kamera verfügt auch über Nachtsicht. Sie kann permanent oder nur bei Alarm aufzeichnen und nutzt dabei eine SD-Karte mit bis zu 128 GB Speicherkapazität. Diese ist nicht im Lieferumfang enthalten. Wenn wir die Kamera aus der Halterung entfernen ist die Kamera selbst auch noch sehr klein und könnte gut versteckt werden. Sie hat einen RTSP-Stream, welcher allerdings nicht passwortgeschützt ist. Das stört mich etwas. Wenn ihr die Kamera aber nur im lokalen Netzwerk eines Privathaushalts einsetzt ist nicht ganz so kritisch. Wieso habe ich vorhin bereits erläutert und auch welche Maßnahmen ich ergreifen würde. Ich empfehle den Internetzugang der Kamera im Router zu blockieren, dadurch ist sie dann aber nicht mehr von Unterwegs erreichbar, das muss klar sein. Der Zugriff über die App im lokalen WLAN funktioniert aber noch weiterhin. Ich sehe den Anwendungszweck deshalb als Kamera fürs lokale Netzwerk. Die App ist ok und recht übersichtlich. Nun wisst ihr auf jeden Fall Bescheid.
Für einen Preis von knappen 50€ ist das Preis/Leistungsverhältnis gut und wer die Kamera z.B. als preiswertes Babyphone nutzen möchte für den ist sie eventuell interessant.